Für 10 Euro in drei Museen: Anselm-Kiefer-Woche in Niedersachsen vom 12. bis 20. August 2023
Werke von Anselm Kiefer, einem der bedeutendsten lebenden Künstler Deutschlands, sind aktuell in drei niedersächsischen Museen zu sehen – im Kunstmuseum Schloss Derneburg, im Mönchehaus Museum Goslar und im Kunstmuseum Wolfsburg. Aus diesem Grund haben sich die drei Ausstellungshäuser zusammengetan und bieten Besucher*innen vom 12. bis 20. August 2023 die Möglichkeit, drei Präsentationen von Kiefers Werken aus den Jahren 1969 bis 1991 mit einem gemeinsamen 10 €-Kombi-Ticket zu erleben. Kauft man das Ticket in einer Einrichtung, ist der Eintritt in den beiden anderen gegen Vorlage der Eintrittskarte frei. Das Kombi-Ticket ist an der Kasse des Kunstmuseum Wolfsburg erhältlich.
Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt im Rahmen der Ausstellung Freundschaften. Gemeinschaftswerke von Dada bis heute das Werk 20 Jahre Einsamkeit (1971–1991) eine einzigartige Installation aus verworfenen Leinwänden, skulpturalen Elementen und Ephemera des Künstlers.
Im Mönchehaus Museum Goslar ist in den historischen Kellergewölben eine Installation von Anselm Kiefer zu sehen, die der Künstler anlässlich der Verleihung des Kaiserrings im Jahr 1990 geschaffen hat. Dieses erste ortsspezifische Werk Kiefers ist als Vorstufe seiner großformatigen gefeierten Projekte in Barjac und Mailand anzusehen.
Im Kunstmuseum Schloss Derneburg sind etwa 40 Gemälde, Aquarelle, Holzschnitte und Künstlerbücher zu sehen, die zwischen 1969 und 1982 entstanden sind und mehr als ein Jahrzehnt Kiefers frühester Werke umspannen.
Jedes der drei Museen hat zu dieser besonderen Kiefer-Woche auch individuelle Vermittlungsprogramme entwickelt. Im Kunstmuseum Wolfsburg gibt
- Sammlungsleiter Dr. Holger Broeker am 17. August 2023 um 15 Uhr Einblicke in die Entstehung und Realisierung der Arbeit 20 Jahre Einsamkeit.
- Ute Lefarth aus der Kunstvermittlung beantwortet unter dem Motto „Ask me!“ am 15. und 16. August 2023 zwischen 14 Uhr und 17 Uhr individuelle Fragen zu dem Kiefer-Werk.
Der 1945 in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs in Süddeutschland geborene Anselm Kiefer gehört zur ersten Generation deutscher Künstler*innen, die sich nach Krieg und Holocaust mit der bewegten Vergangenheit und der nationalen Identität des Landes auseinandersetzt. Mit seinen vielschichtigen Bezügen untersucht Kiefer, wie Geschichte, Literatur und Mythos transformiert werden können, und zwar nicht nur in Bezug auf die Durchsetzung der menschenverachtenden nationalsozialistischen Ideologie, sondern auch als Möglichkeit, allgemeinere Themen der Gesellschaft, Kultur und Spiritualität zu verstehen. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund wurde Anselm Kiefer im Juli 2023 mit dem Deutschen Nationalpreis für herausragende Leistungen in der zeitgenössischen Kunst ausgezeichnet. Weitere Informationen zur Kiefer-Woche finden Sie hier:
Installationsansicht: Anselm Kiefer, 20 Jahre Einsamkeit, 1971–1991, Leinwände, Sonnenblumen, Erdklumpen, Glasscheiben, Bleibleche, Bambus, Schlangenhaut, Leinenkleid, 380 x 490 cm, Kunstmuseum Wolfsburg, © Kunstmuseum Wolfsburg, Foto: Marek Kruszewski