Nach einer aufre­genden Woche endete am 20. Juni die Open-Studio-Woche im Kunst­mu­seum Wolfsburg. Das Ziel der Woche war es, gemeinsam mit Vereinen, Initia­tiven, kultu­rellen Akteur*innen sowie Critical Friends über die Open Area als neuen Möglich­keits­raum innerhalb des Museums nachzudenken.

Am voran­ge­gan­genen Sonntag hatten erste Gespräche und ein kreatives Brain­stor­ming mit Vertreter*innen der Stadt, einem jungen und diversen Publikum und Passant*innen auf dem Holler­platz in ungezwun­gener Atmosphäre vor dem Eingang des Studios statt­ge­funden. In diesen haben sich die Betei­ligten in drei Schritten dem Thema der Open Area angenä­hert. Zunächst haben sie die globalen Wünsche der Menschen für die Erde zusam­men­ge­tragen, gefolgt von Wünschen für die Stadt Wolfsburg. Im letzten Schritt haben sie Wünsche für die Open Area im im Kunst­mu­seum Wolfsburg geäußert. Anschlie­ßend folgten Workshops mit Vertreter*innen verschie­dener Vereine und Insti­tu­tionen sowie kultu­rellen Akteur*innen der Stadt und Region. Ziel war es, die Vision einer selbst­be­stimmten Nutzung und Gestal­tung der Räume im Kunst­mu­seum Wolfsburg zu erörtern. Dabei wurden auch erste Ideen zu konkreten Projekten und Veran­stal­tungs­for­maten für die Open Area gesammelt. Netzwerken, ein Raum für Ausstel­lungen junger und regio­naler Künstler*innen sowie „nicht musealer“ Projekte und ein Kultur­pro­gramm zur Schaffung einer größeren Sicht­bar­keit des Japangar­tens waren zentrale Anliegen in den Runden.

Am Donnerstag präsen­tierte Sarah Groiß (Projekt­lei­tung Open Area, Kunst­mu­seum Wolfsburg) die Ergeb­nisse der Woche im Studio. In der anschlie­ßenden Podiums­dis­kus­sion, die sie gemeinsam mit Janik Fuge (Stadt­ju­gend­pfleger und Abtei­lungs­leiter Jugend­för­de­rung) moderierte, gab es inter­es­sante Einblicke von Initiator*innen vorbild­hafter Projekte aus Stuttgart, Frankfurt, Wolfsburg und Hamburg. Sara Dahme berich­tete von der Entste­hung des KULTUR KIOSK in Stuttgart und den dort statt­fin­denden Ausstel­lungen sowie ungewöhn­li­chen und inspi­rie­renden Veran­stal­tungs­for­maten, die seit rund fünf Jahren statt­finden. Ioannis Kakla­manos berich­tete vom Blauen Haus in Frankfurt, sprach über den Wert von Bildung und lotete die Grenzen von Freiheit in offenen Räumen aus. Gulnisa Tursun vom Jugend­forum Wolfsburg wurde einge­laden, um ihre Sicht als Aktivistin und engagierte Bürgerin zu teilen und die Wirkkraft von jungen, politi­schen Projekten in Wolfsburg zu zeigen. Tilman Walther vom Freiraum Hamburg, angesie­deltim Museum für Kunst und Gewerbe, schloss mit einer insti­tu­tio­nellen Sicht­weise sowie der Frage nach dem dritten Ort in Museen und teilte wertvolle Infor­ma­tionen zur Organi­sa­tion von Freiräumen in Museen. Zum abschlie­ßenden Ausklang haben sich die Teilneh­menden in großer Runde auf der Nordter­rasse des Museums bei Wein, Snacks und Beats von DJ Philipp Kapitza zusammengefunden.

Fotos: Lukas Groß