Utopia
Recht auf Hoffnung
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Aktuell erleben wir weltweit eine bisher so nicht gekannte Phase der Polykrise: Neben Kriegen, Pandemien und einem sich ausdehnenden Vertrauensverlust in Demokratien dominiert vor allem die menschengemachte Klimakatastrophe das Denken und Handeln Vieler. Jenseits von Zynismus und Weltuntergangsstimmung sollte jedoch ein auf Solidarität und Gemeinsamkeit basierendes Zusammenleben als Grundlage für ein zivilisatorisches und ökologisches Überleben möglich sein. Gerade in den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts sind es vor allem Künstler*innen, die solche Gedanken in ihren Werken aufgreifen und den Diskurs um mögliche Utopien vorantreiben.
Das vom Kunstmuseum Wolfsburg initiierte Ausstellungs- und Publikationsprojekt Utopia. Recht auf Hoffnung will ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht setzen, wie ein besseres und gerechteres Leben für alle auf diesem Planeten gelingen kann. Dabei geht es nicht um den neuen großen Weltentwurf, sondern vielmehr um eine Vielzahl von Mikro-Utopien, die in ihrer Gesamtheit etwas Positives bewirken können. Im Zentrum von Utopia stehen deshalb vor allem künstlerische Werke, aber auch architektonische Entwürfe, Objekte des Designs und Beispiele aus dem angewandten Bereich, die utopische Projekte oder Ideen innerhalb verschiedener Medien vorstellen. Neben der kritischen Auseinandersetzung mit der Utopie selbst und ihren glücksverheißenden, aber auch totalitären Implikationen, richtet sich der Fokus von Utopia auf Projekte, die auf eine Veränderung im Kleinen abzielen, also auch auf aktivistische bzw. praxisorientierte Handlungsfelder. Die verschiedenen Werke und Objekte können auf unterschiedlichen Ebenen Vorschläge zu einem gerechteren und nachhaltigeren Miteinander bieten, das ebenso marginalisierte Gesellschaftsgruppen wie auch die belebte und die unbelebte Natur berücksichtigt. Vor allem die Kunst kann in diesem Kontext zu utopischen Zukunftsmodellen wegweisende Beiträge leisten, denn sie begleitet seit der Moderne mit ihrer Palette an ästhetischen wie inhaltlichen Mitteln kritisch gesellschaftliche Prozesse. Diese permanente Kritik am Status quo berechtigt die Kunst wie keine andere Kulturform zur Utopie.
Ein aus verschiedenen Fachgebieten zusammengesetzter Wissenschaftlicher Beirat unterstützte die Vorbereitungsphase der Ausstellung. Begleitet wird das Ausstellungsprojekt Utopia. Recht auf Hoffnung von einer transdisziplinär ausgerichteten Publikation, die Texte aus den Bereichen Kunstwissenschaft, Philosophie, Ökologie, Soziologie, Rechtswissenschaft, Architektur, Geschichte und Politik beinhaltet. Sie enthält Beiträge der folgenden Autor*innen: Inke Arns, Andreas Beitin, Friedrich von Borries, Dagmar Fink, Lisa Garforth, Jörg Heiser, Jakob Huber, Wolfgang Kaleck, Sebastian Mühl, Ludger Schwarte, Stefan Sorgner, Maristella Svampa, Tilo Wesche, Kerstin Wolff.
Kooperationspartner auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene sowie ein umfangreiches Vermittlungs- und Begleitprogramm sorgen für eine bestmögliche Vernetzung und Verbreitung der Inhalte von Utopia. Recht auf Hoffnung.
Idee / Konzeption: Andreas Beitin
Kuratoren-Team: Andreas Beitin, Sebastian Mühl, Dino Steinhof
Kuratorische Assistenz: Veronika Mehlhart
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