In aller Munde
Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman
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Mund, Lippen, Zunge und Zähne – Sprache, Schmerz und Schrei – Essen, Schlingen, Speien und Spucken – Lust und Leidenschaft, die Mundhöhle ist im wahrsten Sinne des Wortes eine äußerst reizvolle Körperzone. Doch nicht nur die sinnlichen Erfahrungswerte und die Fähigkeit des Mundwerks zur Ton- und Spracherzeugung begründen ihren Reiz, sondern auch die Ästhetik dieses intimen Raumes. So haben sich zwar von jeher Wissenschaft und Medizin an der Erkundung der Mundhöhle abgearbeitet, aber gleiches gilt für die Kunst- und Kulturgeschichte – von der Antike bis zur Gegenwart.
Diesen breit gefächerten motivgeschichtlichen Pfad verfolgt das Kunstmuseum Wolfsburg im Herbst 2020 erstmals in Deutschland in einer umfassenden Ausstellung rund um den Mund.
In aller Munde umfasst sowohl Malerei, Skulptur, Installation, Fotografie, Zeichnung, Grafik und Videokunst als auch einzelne Exponate aus ethnologischen und naturwissenschaftlichen Sammlungen, Film und Werbung, Musik und Literatur.
Das Ausstellungsprojekt wird von einer umfassenden, reich bebilderten Publikation begleitet. Sie bietet mit thematisch verdichteten Essays nicht nur inhaltliche Vertiefungsebenen an, sondern reicht über die Ausstellung hinaus. So wird der Mund mit seinem Inventar und seinen Fähigkeiten auch im Bereich der Filmgeschichte, Ethnologie, Literaturwissenschaften und Architektur unter die Lupe genommen. Mit Beiträgen von Andreas Beitin, Hartmut Böhme, Horst Bredekamp & Kolja Thurner, Roland Garve, Birte Hinrichsen, Olaf Knellessen, Harald Lemke, Karin Leonhard, Jürgen Müller, Uta Ruhkamp, Marcus Stiglegger und Ulrike Vedder.
In aller Munde entsteht in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Hartmut Böhme und der Zahnärztin Beate Slominski.
Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt wird großzügig gefördert durch die Kulturstiftung der Länder.
Kuratorin
Uta Ruhkamp
Kuratorische Assistenz
Birte Hinrichsen
Elena Engelbrechter
Regine Epp
Publikation
Magazin
Digitale Finissage von In aller Munde auf Instagram
Mit Kuratorin Dr. Uta Ruhkamp am 11. Mai digital durch die Ausstellung In aller Munde
Volkswagen Art4All: Hier gibt es den Talk von Hartmut Böhme und Uta Ruhkamp
Machen Sie mit beim Online-Yoga am 31. Mai im Kunstmuseum!
Zoom-Führung am 13. Mai um 18 Uhr durch In aller Munde
Volkswagen Art4All im März: Zoom-Führungen
Verlängert: In aller Munde läuft bis zum 6. Juni 2021
Ihr Besuch bei uns: Buchen Sie hier Ihr Zeitfenster!
Volkswagen Art4All: Follow me around im Kunstmuseum
Presse
Derartig paraphernales Wissen um Zähne, Mundhöhle, Zunge, Lippen und alles, was damit ausgeübt werden kann, zeigte die Schau „In aller Munde“ im Kunstmuseum Wolfsburg.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Stefan Trinks, 7.11.2020
Es ist eine bombastische Schau geworden.
Der Tagesspiegel, Christiane Meixner, 31.10.2020
Die Bandbreite von der Dentalgeschichte über Lust und Zungenspiele bis zu vergoldeten Zähnen und Zahnprothesen erleben die Besucher mithilfe von Zeichnungen, Skulpturen, Installationen und Videos.
Wolfsburger Allgemeine Zeitung, Ann Kathrin Wucherpfennig, 30.10.2020
So erscheint die Ausstellung, die einer rahmensprengen Fülle von Aspekten des Rachens gerecht zu werden versucht, plausibel in ihren weit in die Geschichte zurückgreifenden, teils ganz schön schaurigen Darstellungen vom Rachen als Höllenschlund, zunächst eines tierischen, später eines menschlichen Mauls.
Wolfsburger Nachrichten, Martin Jasper, 30.10.2020
Den Mundraum, dieses durch und durch bekannte Gebiet, dieser Intimbereich, in dem durch Sprechen auch die Verbindung zum Anderen entsteht, diese Gegensatzkammer, in der das ganz Harte gleich neben dem ganz Weichen liegt, dieses Feuchtgebiet, das in Zeiten der Pandemie zu einer besonderen Problemzone wird, untersucht das Kunstmuseum Wolfsburg jetzt in einer großen, teils wunderbaren, teils auch Würgereflexe auslösenden Ausstellung.
Hannoversche Allgemeine Zeitung, Ronald Meyer-Arlt, 3.11.2020
Ein Kuratoren-Kunststück.
Kunstzeitung, 1.11.2020
Zurzeit sehen wir ihn meistens bedeckt, und manch einer kann ihn einfach nicht halten: den Mund. Wie sich dieser quer durch die Kunstgeschichte arbeitet, bringt das Kunstmuseum Wolfsburg zur Geltung.
Kulturnews, 1.11.2020
Diese vorgestellen Exponate sind ein „Horsd‘ouvre“ für die vielen interessanten Objekte, die in der Ausstellung zu entdecken sind. Auf nach Wolfsburg – der Weg lohnt sich.
Zahnärztliche Mitteilungen, 17.10.2020
Jetzt hat Houlihan sein Werk fertig geleckt: ein sechs mal fünf Meter sinnliches „Blütenmeer“. Und ein Highlight für die „Zungenpiazza“, einen Raum mit rosafarbenem Teppich, Zahn-Wänden und Rachendurchgang.
Bild, Anja Tischendorf, 13.10.2020