German Open. Gegenwartskunst in Deutschland

13. 11. 1999 — 26. 3. 2000

Infos

Mit der Ausstel­lung „Full House – Junge Britische Kunst“ hat das Kunst­mu­seum Wolfsburg im Jahr 1996 erstmals ausführ­lich die junge Künst­ler­ge­nera­tion eines Landes vorge­stellt, die zu dieser Zeit das Interesse der inter­na­tio­nalen Kunstwelt auf sich zog. Im Jahr 1997 folgte die Ausstel­lung „Sunshine & Noir – Kunst in Los Angeles 1960–1997“, die unter Einbe­zie­hung histo­ri­scher Positionen ebenfalls aktuelle Strömungen in der Gegen­warts­kunst präsen­tierte. In Anlehnung an diese beiden voran­ge­gan­genen Projekte entstand die Idee, auch der Kunst­szene in Deutsch­land mit ihren nach der Wieder­ver­ei­ni­gung neu entstan­denen Zentren verstärkt Aufmerk­sam­keit zu widmen.

Die Kuratoren der Ausstel­lung haben im Vorfeld weit mehr als 100 Ateliers in der Bundes­re­pu­blik besucht und nach inten­siver Recherche und ausführ­li­chen Diskus­sionen die Präsen­ta­tion entwi­ckelt. Einige der in der Ausstel­lung vertre­tenen Künst­le­rInnen wurden schon in Einzel- oder Gruppen­aus­stel­lungen einem breiteren Publikum vorge­stellt, andere wiederum stehen unmit­telbar am Anfang ihrer künst­le­ri­schen Entwicklung.

Die Wolfs­burger Ausstel­lung „German Open“ stellt mit 37 ausge­wählten Positionen ein umfas­sendes Spektrum der aktuellen, äußerst vielfäl­tigen Kunst­praxis in Deutsch­land vor.

Diese künst­le­ri­schen Hinter­las­sen­schaften, die die heutige Genera­tion prägen, stammen vor allem aus den 60er- und 70er-Jahren, mit Happening, Concept Art, Perfor­mance, Instal­la­tion und Video­ex­pe­ri­ment. Auch die Arbeiten von Andy Warhol, Bruce Nauman, Dan Graham und Nan Goldin haben auf sie bedeu­tenden Einfluss ausgeübt.

Viele der Arbeiten reflek­tieren direkt die konkreten Erfah­rungen des alltäg­li­chen Lebens, die Freizeit­kultur mit ihrer ausge­prägten Musik­szene, Online­kom­mu­ni­ka­tion und Internet , das Neben­ein­ander kultu­reller und sozialer Szenarien sowie die visuellen Bildwelten von Film, Fernsehen und Werbung. So sind es häufig Eindrücke und visuelle Muster der Alltags­kultur, die die Themen für die Arbeiten liefern. Auch wenn sich hier eine Gemein­sam­keit in der künst­le­ri­schen Produk­tion andeutet und viele der betei­ligten Künst­le­rInnen unter­ein­ander durch Freund­schaften und gemein­same Projekte verbunden sind, ist jede Position für sich einzig­artig und unverwechselbar.

Die Wolfs­burger Ausstel­lung wird die unter­schied­li­chen künst­le­ri­schen Inter­essen aufzeigen und damit die ‚ Polydi­men­sio­na­lität‘ der aktuellen Kunst­praxis verdeut­li­chen. Der vielfäl­tige Erfah­rungs­hin­ter­grund wirkt sich auch auf die Wahl der künst­le­ri­schen Ausdrucks­mittel aus: Malerei, Fotografie, Film oder Video werden in den Projekten mitein­ander kombi­niert oder auch als Einzel­me­dium eingesetzt.

Künstler: Franz Ackermann, Kai Althoff, John Bock, Simone Böhm, Cosima von Bonin, Marc Branden­burg, Matti Braun, Sunah Choi, Peter Dittmer, Olafur Eliasson, Stefan Exler, Christian Flamm, Peter Friedl, Alexander Györfi, Elmar Hess, Stefan Hoderlein, Christian Hoischen, Christian Jankowski, Stefan Kern, Andree Korpys/Markus Löffler, Michel Majerus, Maix Mayer, Jonathan Meese, Max Mohr, Manfred Pernice, Daniel Pflumm, Peter Pommerer, Neo Rauch, Tobias Rehberger, Reini­gungs­ge­sell­schaft, Daniel Richter, Gregor Schneider, Tilo Schulz, Heidi Specker, Silke Wagner, Johannes Wohns­eifer, Joseph Zehrer

Katalog
German Open. Gegen­warts­kunst in Deutschland/Contemporary Art in Germany
Text von Andrea Brodbeck und Veit Görner (dt./engl.)
20 x 25 cm, 312 S., 60 s/w und 346 farbige Abb.
Hatje Cantz Verlag, Ostfil­dern-Ruit 2000
ISBN 3–7757-0904–5
vergriffen