Gary Hill
Selected Works
Infos
Das Kunstmuseum Wolfsburg widmet sich in Einzelausstellungen immer wieder ausführlich den Künstlern seiner Sammlung. Die Wolfsburger Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstand, vereint 13 Rauminstallationen, drei skulpturale Arbeiten sowie 20 Mono-Channel-Arbeiten, die an insgesamt 10 Videostationen im Ausstellungsraum gezeigt werden. Damit ist es die bislang umfangreichste Ausstellung von Werken Gary Hills.
Die Ausstellung konnte durch die großzügige Unterstützung der Volkswagen Bank, Braunschweig, realisiert werden. Die Volkswagen Bank unterstützt seit 10 Jahren Kulturprojekte und weitet mit ihrem Engagement am Kunstmuseum Wolfsburg diese Aktivitäten erstmals in die Region aus.
Gary Hill wurde am 4. April 1951 im kalifornischen Santa Monica geboren. Noch während der High School begann er im Alter von 15 Jahren, Skulpturen zusammenzuschweißen. 1969 verließ Hill Kalifornien und studierte für kurze Zeit an der Art Student’s League in Woodstock an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Seine ersten Experimente mit dem Medium Video fallen in das Jahr 1973. Von 1974 bis 1976 arbeitete Hill als Koordinator bei Woodstock Community Video und bekam hier Gelegenheit, sich ausführlich mit seinem neuen Medium auseinanderzusetzen. 1976 begegnete Hill dem Dichter George Quasha, der ihn zu ersten Sprachexperimenten anregte. Ende der Siebziger‑, Anfang der Achtzigerjahre entstanden seine ersten Stücke, die sich mit der Verknüpfung von Bild, Ton, Sprechen und Sprache befassten.
Seit 1985 lebt Gary Hill in Seattle, wo er am dortigen Cornish College of the Arts ein Studienprogramm für das Fach Video entwickelt hat.
Ein Hauptthema des vielschichtigen und umfangreichen Werkes des amerikanischen Videokünstlers ist die Reflexion von Wahrnehmungsprozessen. Dabei verbindet er die Auseinandersetzung mit der Beschaffenheit des Videobildes, dessen integraler Bestandteil für Hill der Ton ist, mit unterschiedlichen Ansätzen der diskursiven Analyse und der Verwendung von Sprache als Bedeutungs- und Zeichensystem.
Hill sagt zur Bedeutung der Sprache in seinen Arbeiten: „Die Sprache kann ein unheimlich starkes Material sein – sie hat so etwas an sich, das, wenn es uns gelingt, sie ihrer Geschichte zu entledigen und zu ihrem eigenen Wesen vorzudringen, sofort seine Klauen in uns schlägt, während Bilder einfach am Rande des Bewusstseins vorüberziehen, als ob wir durch ein Autofenster blickten.“
Katalog
Gary Hill. Selected Works. Catalogue Raisonné (Ausgaben in Deutsch und Englisch)
Texte von Gottfried Boehm, Chrissie Iles und Heinz Liesbrock. Catalogue Raisonné von Holger Broeker.
25 x 27,5 cm, 288 S., 170 s/w und 376 farbige Abb.
DuMont Verlag, Köln 2002
deutsche Ausgabe: ISBN 3–8321-7144–4 vergriffen
englische Ausgabe: ISBN 3–8321-7145–2 vergriffen