Gary Hill

Selected Works

10. 11. 2001 — 10. 3. 2002

Infos

Das Kunst­mu­seum Wolfsburg widmet sich in Einzel­aus­stel­lungen immer wieder ausführ­lich den Künstlern seiner Sammlung. Die Wolfs­burger Ausstel­lung, die in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Künstler entstand, vereint 13 Raumin­stal­la­tionen, drei skulp­tu­rale Arbeiten sowie 20 Mono-Channel-Arbeiten, die an insgesamt 10 Video­sta­tionen im Ausstel­lungs­raum gezeigt werden. Damit ist es die bislang umfang­reichste Ausstel­lung von Werken Gary Hills.

Die Ausstel­lung konnte durch die großzü­gige Unter­stüt­zung der Volks­wagen Bank, Braun­schweig, reali­siert werden. Die Volks­wagen Bank unter­stützt seit 10 Jahren Kultur­pro­jekte und weitet mit ihrem Engage­ment am Kunst­mu­seum Wolfsburg diese Aktivi­täten erstmals in die Region aus.

Gary Hill wurde am 4. April 1951 im kalifor­ni­schen Santa Monica geboren. Noch während der High School begann er im Alter von 15 Jahren, Skulp­turen zusam­men­zu­schweißen. 1969 verließ Hill Kalifor­nien und studierte für kurze Zeit an der Art Student’s League in Woodstock an der Ostküste der Verei­nigten Staaten. Seine ersten Experi­mente mit dem Medium Video fallen in das Jahr 1973. Von 1974 bis 1976 arbeitete Hill als Koordi­nator bei Woodstock Community Video und bekam hier Gelegen­heit, sich ausführ­lich mit seinem neuen Medium ausein­an­der­zu­setzen. 1976 begegnete Hill dem Dichter George Quasha, der ihn zu ersten Sprach­ex­pe­ri­menten anregte. Ende der Siebziger‑, Anfang der Achtzi­ger­jahre entstanden seine ersten Stücke, die sich mit der Verknüp­fung von Bild, Ton, Sprechen und Sprache befassten.

Seit 1985 lebt Gary Hill in Seattle, wo er am dortigen Cornish College of the Arts ein Studi­en­pro­gramm für das Fach Video entwi­ckelt hat.

Ein Haupt­thema des vielschich­tigen und umfang­rei­chen Werkes des ameri­ka­ni­schen Video­künst­lers ist die Reflexion von Wahrneh­mungs­pro­zessen. Dabei verbindet er die Ausein­an­der­set­zung mit der Beschaf­fen­heit des Video­bildes, dessen integraler Bestand­teil für Hill der Ton ist, mit unter­schied­li­chen Ansätzen der diskur­siven Analyse und der Verwen­dung von Sprache als Bedeu­tungs- und Zeichensystem.

Hill sagt zur Bedeutung der Sprache in seinen Arbeiten: „Die Sprache kann ein unheim­lich starkes Material sein – sie hat so etwas an sich, das, wenn es uns gelingt, sie ihrer Geschichte zu entle­digen und zu ihrem eigenen Wesen vorzu­dringen, sofort seine Klauen in uns schlägt, während Bilder einfach am Rande des Bewusst­seins vorüber­ziehen, als ob wir durch ein Autofenster blickten.“

Katalog
Gary Hill. Selected Works. Catalogue Raisonné (Ausgaben in Deutsch und Englisch)
Texte von Gottfried Boehm, Chrissie Iles und Heinz Liesbrock. Catalogue Raisonné von Holger Broeker.
25 x 27,5 cm, 288 S., 170 s/w und 376 farbige Abb.
DuMont Verlag, Köln 2002
deutsche Ausgabe: ISBN  3–8321-7144–4 vergriffen
englische Ausgabe: ISBN  3–8321-7145–2 vergriffen