Franz Ackermann

Naherholungsgebiet

22. 3. — 29. 6. 2003

Infos

Der Ausgangs­punkt für Acker­manns künst­le­ri­sche Aktivi­täten sind Zeich­nungen, die er auf seinen Reisen in Asien oder Südame­rika anfertigt. Diese Zeich­nungen nennt er ‚Mental Maps‘, sie symbo­li­sieren Orien­tie­rung in fremder, bisweilen ‚exoti­scher‘ Topografie oder urbanen Struk­turen. Der in Berlin und Karlsruhe lebende Franz Ackermann (geb. 1963) hat seit Anfang der 90er-Jahre dieses vielschich­tige Werk entwi­ckelt, das die indivi­du­elle Erfahrung des Reisens ebenso thema­ti­siert wie Globa­li­sie­rung, Mobilität und Tourismus.

Gerne wird in den Medien das Szenario einer Welt entworfen, in der nicht nur die Informations‑, Finanz- und Waren­ströme zwischen den urbanen Megazen­tren frei fließen, sondern auch die Menschen schnell und flexibel pendeln. Ein Wochen­ende in New York oder eine „Nacht in den Tropen“ (so der Titel einer Ausstel­lung Acker­manns in Basel und Nürnberg) – der schnelle Transfer an entlegene Orte der Sehnsucht ist jederzeit möglich, doch zugleich ist die vom Reisenden als authen­tisch erlebte Aneignung des fremden Terrains heute immer schon vorge­prägt durch die medial vermit­telten Bilder und Klischees der Tourismusindustrie.

Katalog
Franz Ackermann. Naherho­lungs­ge­biet
Texte von Michael Glasmeier und Carmela Thiele. Mit einem Gespräch zwischen Franz Ackermann und Annelie Lütgens.
21,5 x 28 cm, 72 S., 8 s/w und 40 farbige Abb. und ein farbiges A1 Poster
Kerber Verlag, Bielefeld 2003
Museums­aus­gabe: ISBN 3–936646-14–7