Peter Keetman
Volkswagenwerk 1953
Infos
Peter Keetmans Werk wurde in Deutschland zumeist nur in Ausschnitten vorgestellt. Seine erste Einzelausstellung fand im Jahr 1961 in der Staatlichen Landesbildstelle in Hamburg statt. Weitere Einzelausstellungen waren in der Folge im Stadtmuseum München, im Sprengel Museum Hannover sowie im Von der Heydt-Museum in Wuppertal zu sehen. Werke des Fotografen finden sich mithin in den Sammlungen wichtiger Museen weltweit.
Peter Keetman (1916–2005) ist mit seinem Werk neben Otto Steinert der wichtigste Repräsentant der Gruppe „fotoform“, deren „subjektive fotografie“ in den frühen Fünfzigerjahren die wohl bedeutendste fotografische Bewegung in Deutschland ist. Zusammen mit Wolfgang Reisewitz, Toni Schneiders, Siegfried Lauterwasser und Ludwig Windstosser trat die Gruppe auf der ersten photokina 1950 mit einer Bilderschau erstmals an die Öffentlichkeit.
Die Auseinandersetzung Peter Keetmans mit der Fotografie wurde durch seinen Vater, einen begeisterten Amateurfotografen angeregt. Seine berufliche Ausbildung begann Keetman 1937 in der Grundklasse der Bayerischen Staatslehranstalt für Lichtbildwesen in München. Nach dem Krieg schloss er seine Ausbildung an der Staatslehranstalt ab. Vielleicht noch wichtiger war seine Begegnung mit dem Fotografen Adolf Lazi (1884–1955), dessen Motive aus dem industriellen Fertigungskontext Keetman zweifellos beeindruckt haben.
Peter Keetmans Werk besteht aus systematisch angelegten Bildserien, beispielsweise den bekannten Nahaufnahmen von Wasser- oder Öltropfen. Seine Sachaufnahmen, Architekturstudien und Lichtexperimente gehören zu den Inkunabeln der abstrahierenden Fotografie. Nicht minder bedeutend ist die berühmte Fotoserie, die Keetman 1953 im Wolfsburger Volkswagenwerk schuf, um die Produktion des VW-Käfers in bestechend klaren, in ihrer Ausschnitthaftigkeit fast abstrakten Bildern fest zu halten. Die Serie gehört zu den Klassikern der deutschen Industriefotografie.
Katalog
Peter Keetman. Volkswagenwerk 1953 (Ausgaben in Deutsch und Englisch)
Texte von Holger Broeker, Manfred Grieger, F.C. Gundlach, Rolf Sachsse, Dirk Schlinkert und Gijs van Tuyl
30,5 x 40,5 cm, 174 S., 85 s/w Abb.
Kerber Verlag, Bielefeld 2003
deutsche Ausgabe: ISBN 3–936646-34–1 vergriffen
englische Ausgabe: ISBN 3–936646-28–7 vergriffen