phaenographie

Zaha Hadids Bauskulptur im Fokus junger Fotografen

21. 5. — 31. 7. 2005

Infos

Die Wahrneh­mung des Baupro­zesses, ein selten beach­tetes Randge­biet der Archi­tek­tur­pho­to­gra­phie, ist das Thema des ambitio­nierten Experi­ments. In der Regel steht doch das fertige Bauwerk im Mittel­punkt des Inter­esses, das dann in allen Details photo­gra­phisch festge­halten wird, obwohl über Jahre präsent. Hier sind es die flüch­tigen Momente des Bauens, die häufig schon nach Tagen unwie­der­bring­lich verschwunden sind. Ziel war eine künst­le­ri­sche Inter­pre­ta­tion der Aufgabe mit seriellem Charakter.

Eine bewusst inter­dis­zi­plinär angelegte Gruppe hat sich in dem Langzeit­pro­jekt von April 2003 bis April 2004 mit Zaha Hadids phæno in Wolfsburg ausein­an­der­ge­setzt. Fünf Hochschulen der Region wurden dafür aufge­for­dert, eine Auswahl von höchstens drei Studie­renden für das Projekt zu benennen. Die Künstler und Künst­le­rinnen, allesamt Studie­rende der Hochschule für Bildende Künste in Braun­schweig, der Univer­sität Hannover und der Hochschule Magdeburg, haben indivi­du­elle Ansätze gefunden und ihre Handschrift in das Projekt „phaeno­gra­phie“ eingebracht.

Entstanden ist eine außer­ge­wöhn­liche Ausstel­lung, die keine chrono­lo­gi­sche Dokumen­ta­tion sein will, sich vielmehr um künst­le­ri­sche Lösungen bemüht. Auf sehr persön­liche Weise erfor­schen die jungen Archi­tekten, Künstler, Kunst­päd­agogen und Designer die Archi­tek­tur­land­schaft phæno. Ihre Präsen­ta­tion reicht von klassi­schen fotogra­fi­schen Positionen bis zum digital präsen­tierten Archiv. Es entstanden Arbeiten, die Zaha Hadids Bauskulptur inter­pre­tieren oder als Kulisse nutzen.

Katharina Timner, stellt sich oder Stell­ver­treter-Personen perfor­mativ ins Bild. Jan Groth­klags greift die Ebenen des Gebäudes und die Farbig­keit der Baustel­len­be­leuch­tung der einzelnen Etagen auf, um ein vielschich­tiges Über-Bild zu schaffen. Sascha Weidner schafft sugges­tive Bilder, indem er Mikro- und Makro­kosmos irritie­rend neben­ein­ander stellt; und Matthias Langer sucht und findet seine eigene Bildwelten in der vorge­ge­benen Umgebung. Ferner steuert er eine Textar­beit bei. Nils Nolting, Absolvent im Bereich Archi­tektur, arbeitet mit colla­ge­ar­tigen Aufnah­men­zy­klen, die durch ihre Schich­tung den Betrachter in räumliche Bilder­welten einlädt und schließ­lich Arne Friedrich, der seine Arbeit archi­vartig anlegte und dem Zuschauer, fast zufällig scheinend, immer wieder neue An- und Aussichten präsentiert.

Ausstellungsansichten