ArchiSkulptur. Dialoge zwischen Architektur und Skulptur vom 18. Jahrhundert bis heute
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Die Ausstellung ArchiSkulptur geht dem Wechselverhältnis von Architektur und moderner Skulptur nach, das im 20. Jahrhundert zu einer ganz besonderen Ausprägung fand. Schon immer hat die Plastik Elemente der Architektur übernommen, und umgekehrt brachte die Baukunst Formen und Strukturen der Skulptur zur Anwendung. Doch seit der Moderne werden die Grenzen zwischen beiden Gattungen in besonderer Weise verwischt. Gewisse Tendenzen der Gegenwartsarchitektur erwecken den Eindruck, als würden sie gleichsam die Geschichte der Plastik in Gebäudeform fortsetzen.
Eine Besonderheit des Projektes ist die Darstellung des Themas aus beiden Bereichen heraus, eine andere Herausforderung ist die Präsentationsform: Originalskulpturen herausragender Bildhauer werden direkt mit Modellen von dazu korrespondierenden Bauwerken der Weltarchitektur in Bezug gesetzt. Einmalig sind zudem der Umfang und der historische Rahmen: Die Ausstellung zeigt, gegliedert in zehn Kapitel, die aufregende Entwicklung der Archiskulptur vom späten 18. Jahrhundert bis heute und präsentiert 180 Objekte von insgesamt ca. 90 Künstlern und Architekten. Diese enthalten immer wieder Rückblenden und Vorgriffe, die die Konstanz gewisser Themen ins Bewusstsein rufen. Ergänzt werden diese dreidimensionalen Dialoge von ausgesuchten Gemälden sowie Großfotografien, die das Thema auf der bildnerischen Ebene vertiefen. Im Zentrum steht die Erfahrung von Körper und Raum, die gerade im Zeitalter der elektronischen Medien und Simulationen ungeahnte Aktualität erhält. Die Inszenierung versucht auch eine sinnliche Dreiecksbeziehung zwischen dem Körper der Skulptur, dem Raum der Architektur und dem Leib des Betrachters herzustellen.
ArchiSkulptur ist eine Thesen-Ausstellung, die vorschlägt, die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts unter dem Vorzeichen des Skulpturalen und umgekehrt die Entwicklung der Plastik anhand des Architektonischen neu zu sehen.