Empowerment
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Ja, wir wollen, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Chancen haben! Ja, wir wollen mit Kunst das Bewusstsein schärfen und nachhaltig wirksame Begegnungen ermöglichen! Ja, wir wollen einen Beitrag für Gleichstellung leisten und an den Rand gedrängte oder von Diskriminierung betroffene Menschen ermutigen und empowern. Und ja, die Welt wäre eine bessere, wenn wir alle Feminist*innen wären – „We should all be feminists!“ (C. N. Adichie). Die Ausstellung Empowerment versammelt diverse feministische Ansätze und versteht sie als progressive Methoden, die Gesellschaften der Welt mit den Mitteln der Kunst zu analysieren und mögliche Wege aus den globalen Krisen aufzuzeigen.
Trotz weltweiter Bewegungen, Demonstrationen und Petitionen, um Gleichberechtigung herzustellen, kann auch im 21. Jahrhundert im Hinblick auf Frauen und LGBTQIA+-Communitys von einer umfassenden Gleichstellung der Geschlechter noch immer nicht gesprochen werden – weder hierzulande noch anderswo. Strukturelle Macht- und Ungleichheitsverhältnisse verhindern vielerorts gleiche Bezahlung oder die Honorierung häuslicher Arbeit und sorgen für Unterdrückung und Ausbeutung bis hin zu körperlicher Gewalt oder sogar Mord: Auf diese unhaltbaren Zustände reagieren weltweit zahllose Künstler*innen mit ihren Werken, um für sich und andere marginalisierte Menschen gleichberechtigte und zukunftsweisende Lebensmöglichkeiten zu erwirken. Es ist genau der richtige Zeitpunkt, sich einen Überblick zu verschaffen, wie Künstler*innen ihre Kunst mit politischer Bedeutung versehen und so faszinierende wie aufrüttelnde Kunstwerke schaffen.
Das Kunstmuseum Wolfsburg bietet im Rahmen der Ausstellung Empowerment mit rund 100 künstlerischen Positionen erstmals einen derart umfangreichen globalen Überblick über Kunst und Feminismen des 21. Jahrhunderts – und das aus rund 50 Ländern aus allen Kontinenten. Im Rahmen von sieben Themenfeldern, die sich aus der weltweiten Recherche ergeben haben (Protest & Empowerment, Gender & Identity, Herstories & Other Narratives, Desired & Violated Bodies, Labour of Care, Planetary Challenges, Feminist Futures), werden mit den Kunstwerken u.a. folgende Fragestellungen untersucht: Wie agieren Künstler* innen in der postkolonialen, digitalen Gegenwart aus ihrer jeweiligen Situation heraus? Welches emanzipatorische Verständnis liegt ihrer Kunst zugrunde? Wie weiten sie den Blick auf eine feministisch orientierte Zukunft? Verhandelt werden außerdem Fragen bezüglich sozialer Ungleichheit, Sexismus, Rassismus, Migration, das Verhältnis von Körpern, Technologie sowie ökologische Anliegen. Das alles sind Themen, die jede*n betreffen.
Um diesen global bedeutsamen Perspektiven gerecht zu werden, wurden für Empowerment mehrere internationale Netzwerke aus Wissenschaftler* innen, Kurator* innen und Künstler*innen initiiert. Eigene Recherchen wurden dabei durch künstlerische Vorschläge von weltweit agierenden Regionen-Expert*innen ergänzt. Der kuratorische Blickwinkel wird darüber hinaus durch die eingeladenen Kollektive Nacional TROVOA (Brasilien), Njabala Foundation (Uganda), What the hELL she doin! (Großbritannien/Kenia/Südafrika/Uganda), AXA projects (China) sowie Sandbox Collective (Indien) erweitert, die jeweils eigene Guest Spaces innerhalb der Ausstellung kuratieren. Präsentiert wird Empowerment in einer eigens für die Schau entworfenen Szenografie des preisgekrönten Berliner Studios raumlabor.
Zur Ausstellung erscheint in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) eine umfangreiche Publikation, die weit über die Ausstellung hinausreicht: Empowerment. Kunst und Feminismen mit Text- und Interviewbeiträgen von rund 50 internationalen Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Kurator*innen, hrsg. von Andreas Beitin, Katharina Koch und Uta Ruhkamp, 500 Seiten, ca. 380 Abbildungen, (deutsch, separate englische Textausgabe) erhältlich für nur 7 € im Museumsshop, unter kunstmuseum.de/shop oder unter bpb.de (zzgl. Porto).
Künstler*innen der Ausstellung
Ebtisam Abdulaziz, Stacey Gillian Abe, Arshi Irshad Ahmadzai, Heba Y. Amin, Maja Bajević, Natalie Ball, Yael Bartana, Mehtap Baydu, Alexandra Bircken, Benedikte Bjerre, Monica Bonvicini, Phoebe Boswell, Andrea Bowers, Danielle Brathwaite-Shirley, Candice Breitz, Anetta Mona Chişa & Lucia Tkáčová, Christa Joo Hyun D’Angelo, Susana Pilar Delahante Matienzo, Birgit Dieker, Display Distribute, Zehra Doğan, Anna Ehrenstein, Ndidi Emefiele, Nona Faustine, Renata Felinto, Nathê Ferreira, Keltie Ferris, Kasia Fudakowski, Regina José Galindo, Ellen Gallagher, Goldendean, Gabrielle Goliath, Jenna Gribbon, Nilbar Güreş, Shilpa Gupta, h.arta group, Mathilde ter Heijne, Hyphen-Labs, HOU I‑Ting, Chen Jialu, Patricia Kaersenhout , Gladys Kalichini, Šejla Kamerić, Mari Katayama, Kerolayne Kemblin, Yuki Kihara, Seo-Kyung Kim & Eun-Sung Kim, Jakob Lena Knebl, Yaka Huni Kuin, Laetitia Ky, LASTESIS, Kitso Lynn Lelliott, Pixy LIAO, Laís Lino, Ann Lislegaard, XIAO Lu, Maria Macedo, Mary Maggic, Senzeni Marasela, Teresa Margolles, Taianã Mello, Silvana Mendes, Mitti Mendonça, Aline Motta, Shana Moulton & Nick Hallett, Zanele Muholi, Kresiah Mukwazhi, Marina Naprushkina, Wura-Natasha Ogunji, Zohra Opoku, Tanja Ostojić, Pacific Sisters, Rosana Paulino, Âmbar Pictórica, Irena Jukić Pranjić, #purplenoise, Pushpamala N, Pussy Riot, Xiaoshi Qin, Lisa Reihana, Elianna Renner, Tabita Rezaire, Pipilotti Rist, Tracey Rose, Boryana Rossa, Raeda Saadeh, Larissa Sansour & Søren Lind, Mariela Scafati, Berni Searle, Selma Selman, Mithu Sen, Lerato Shadi, Tejal Shah, Nazaré Soares, Joulia Strauss, Melati Suryodarmo, Sandeep T K, Newsha Tavakolian, Elena Tejada-Herrera, Bussaraporn Thongchai, LIN Tianmiao, Wu Tsang, Moara Tupinambá, Kawita Vatanajyankur, Mônica Ventura, Kara Walker, Leafā Wilson alias Olga Hedwig Krause mit Faith Wilson & Olive Wilson, Anna Witt, Ming Wong, Shevaun Wright, Juliana Xukuru, Jing Y., LEI Yan, CAO Yu, Mia YU, Jade Maria Zimbra
Kollektive / Guest Spaces
AXA projects (China / Deutschland):
Antonie Angerer, Anna-Viktoria Eschbach, Xiaotian Li
Nacional TROVOA (Brasilien):
Yedda Affini, Nutyelly Cena, Bianca Leite, Bárbara Milano und das gesamte Netzwerk
Njabala Foundation (Uganda):
Pamela Enyonu, Martha Kazungu
Sandbox Collective (Indien):
Shiva Pathak, Nimi Ravindran
What the hELL she doin!
(Großbritannien / Kenia / Südafrika / Uganda):
Sonia E. Barrett, Syowia Kyambi, Immy Mali, Usha Seejarim
Kurator*innen:
Andreas Beitin, Katharina Koch und Uta Ruhkamp
Kuratorische Assistenz:
Regine Epp und Dino Steinhof