Fernand Léger
Le rythme de la vie moderne (1911-1924)
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Die Ausstellung, in enger Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Basel vorbereitet, gab keinen Überblick über das gesamte Werk von Fernand Léger (1881–19955), sondern konzentrierte sich auf seine frühen Arbeiten. Zum ersten Mal wurden ausschließlich Légers kubistische, mechanische und klassische Bilder aus der Periode von 1911 bis 1924 präsentiert.
Léger ist einer der großen Künstler der Moderne. Ihm gelingt es, ini seinen Werken eine Synthese von Leben, Kunstn und Gesellschaft zu verwirklichen. In seiner Formensprache wird eine neue Haltung sichtbar, die kompromisslose Identifikation mit dem Rhythmus des modernen Lebens und mit dem einfachen Mann von der Straße. Die Jahre 1911 bis 1924 sind ein Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens.
Zu Beginn der Ausstellung wird der Weg zu den sogenannten ‘Contrastes de formes’, den plastischen Kontraksten von Blöcken, Röhren und Kugeln verfolgt. Durch die Erlebnisse als Soldat im Ersten Weltkreis gibt Léger diese Art von Abstraktion auf. Der mechanisch, mit Massen vonMenschen geführte Krieg verändert sein Weltbild völlig. Im Umgang mit Maschinen (Eisenbahn, Automobil, Filmkamera, Maschinengewehr) wird die Wahrnehmung mechanisiert. Eines der frühesten Beispiele aus der mechanischen Periode (1917–1924) von Léger ist ‘Die Kartenspieler’ aus dem Rijksmuseum Kröller-Müller in Otterlo. Auf diesem Meisterwerk, das selten außerhalb des Museums gezeigt wurde, sehen die Menschen wie Roboter aus. In der Nachkriegszeit malt Léger Bilder von objekthaften Formen, die an Dampfer, Kräne, Bahnübergänge, Brücken, Propeller, Motoren, Zlinder, Kugellager und Zahnräder erinnern.
Die klaren Formen und leuchtenden Farben des Bildes ‘Die Scheiben’ sind Elemente der Darstellung einer Maschine in Bewegung. Léger bildet keinen Motor ab, sondern er erfindet ihn mit Hilfe rein bildnerischer Mittel. Auch ‘Die mechanischen Elemente’, eines seiner schönsten Werke, das sich in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel befindet, ist ein dynamisches Spiel von kontrastierenden Formen und Farben.
Für Léger war ein Bild ein schönes Objekt, das selbständig funktionieren muss. Das trifft im besonderen zu auf die klassischen Figuren in ‘Das Frühstück’ und die später entstandenen Menschenmaschinen. Für Léger bestand kein Unterschied darin, ob er einen Menschen oder eine Maschine malte, da für ihn beide architektonische Konstruktionen aus Farbe und Form waren.
In den Arbeiten der mechanischen Periode verwendete Léger filmische Techniken wie Weitwinkel, Nahaufnahme, Schnitt und Rhythmik. Er war so fasziniert von dem Medium Film, dass er an einigen Produktionen mitarbeitete und 1924 seinen eigenen Film ‘Le ballet mécanique fertigstellte. Dieser Kurzfilm, eine visuelle, rhythmische Folge von Objekten, Figuren, Figurenfragmenten und Maschinenteilen wurde im Kunstmsueum Wolfsburg in die Ausstellung integriert; ebenso wie Légers Bühnenbild-Entwürfe für das Schwedische Ballett in Paris.
Die Ausstellung Fernand Léger 1911–1924 Le rythme de la vie moderne umfasste etwa siebzig Ölbilder und Dutzend Gouachen. Eine zentrale Position in der Ausstellung nahm das Bild ‘Die Stadt’ aus dem Philadelphia Museum of Art ein, das seit 1956 nicht mehr in Europa zu sehen war. Zur Ausstellung erschien im Prestel-Verlag ein Katalog mit Beiträgen von internationalen Autoren.