Henri Cartier-Bresson

Die Geometrie des Augenblicks. Landschaften

3. 9. 2011 — 13. 5. 2012

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»Fotogra­fieren bedeutet Verstand, Auge und Herz auf eine Linie zu bringen. Es ist eine Art zu leben.« Henri Cartier-Bresson

Henri Cartier-Bresson war der Meister des Augen­blicks. Mit dieser rund 100 Fotogra­fien und 7 Zeich­nungen zählenden Schau zeigt das Kunst­mu­seum Wolfsburg nach Brassaï, Lee Miller und Edward Steichen einen weiteren wegwei­senden Exponenten in seiner Reihe großer Fotografen der Moderne. 1908 bei Paris geboren widmet sich Henri Cartier-Bresson seit 1930 der Fotografie und ab 1972 ausschließ­lich der Zeichen­kunst. Nach seiner Flucht aus deutscher Kriegs­ge­fan­gen­schaft schloss er sich der franzö­si­schen Résis­tance an und gründete 1947 mit vier Kollegen die berühmte Photo­agentur Magnum. Auf seinen zahlrei­chen Reisen rund um die Welt arbeitete er mit einer unauf­fäl­ligen Leica-Sucher­ka­mera, die es ihm erlaubte, innerhalb von Sekun­den­bruch­teilen den richtigen Ausschnitt auszu­wählen und den entschei­denden Augen­blick festzu­halten. Seine techni­sche Ausrüs­tung und Methode imponierten durch ihre mönchi­sche Einfach­heit. Mit der gelas­senen Konzen­tra­tion eines Zen-Bogen­schützen brachte Cartier-Bresson Verstand, Auge und Herz auf eine Visier­linie. Daraus sind jene typischen, wohlkom­po­nierten Aufnahmen entstanden, in denen sich die Leben­dig­keit des Momentes mit der Gültig­keit des Überzeit­li­chen verbindet.

Das Kunst­mu­seum Wolfsburg konzen­triert sich auf diesen spezi­fi­schen Aspekt, der anhand einer Auswahl von Fotogra­fien heraus­ge­ar­beitet wird, die der 2004 verstor­bene Cartier-Bresson unter dem Titel Paysages (Landschaften) selbst zusam­men­ge­stellt hat. Seine Ehefrau und Fotografin Martine Franck stellt exklusiv eine seltene Gruppe von Zeich­nungen ihres Mannes aus ihrem Privat­be­sitz zur Verfügung. Die Ausstel­lung “Henri Cartier Bresson. Die Geometrie des Augen­blicks” ist in Koope­ra­tion mit der Photo­agentur Magnum Paris entstanden und knüpft an vergan­gene Ausstel­lungen des Kunst­mu­seums an wie „Japan und der Westen – Die erfüllte Leere”, „The Wolfsburg Project” von James Turrell und die Retro­spek­tive „Alberto Giaco­metti. Der Ursprung des Raumes”. Gleich­zeitig ergänzt sie die große thema­ti­sche Schau „Die Kunst der Entschleu­ni­gung. Bewegung und Ruhe in der Kunst von Caspar David Friedrich bis Ai Weiwei”, die vom 12.11.2011 bis 09.04.2012 in der großen Halle stattfindet.