Henri Cartier-Bresson
Die Geometrie des Augenblicks. Landschaften
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»Fotografieren bedeutet Verstand, Auge und Herz auf eine Linie zu bringen. Es ist eine Art zu leben.« Henri Cartier-Bresson
Henri Cartier-Bresson war der Meister des Augenblicks. Mit dieser rund 100 Fotografien und 7 Zeichnungen zählenden Schau zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg nach Brassaï, Lee Miller und Edward Steichen einen weiteren wegweisenden Exponenten in seiner Reihe großer Fotografen der Moderne. 1908 bei Paris geboren widmet sich Henri Cartier-Bresson seit 1930 der Fotografie und ab 1972 ausschließlich der Zeichenkunst. Nach seiner Flucht aus deutscher Kriegsgefangenschaft schloss er sich der französischen Résistance an und gründete 1947 mit vier Kollegen die berühmte Photoagentur Magnum. Auf seinen zahlreichen Reisen rund um die Welt arbeitete er mit einer unauffälligen Leica-Sucherkamera, die es ihm erlaubte, innerhalb von Sekundenbruchteilen den richtigen Ausschnitt auszuwählen und den entscheidenden Augenblick festzuhalten. Seine technische Ausrüstung und Methode imponierten durch ihre mönchische Einfachheit. Mit der gelassenen Konzentration eines Zen-Bogenschützen brachte Cartier-Bresson Verstand, Auge und Herz auf eine Visierlinie. Daraus sind jene typischen, wohlkomponierten Aufnahmen entstanden, in denen sich die Lebendigkeit des Momentes mit der Gültigkeit des Überzeitlichen verbindet.
Das Kunstmuseum Wolfsburg konzentriert sich auf diesen spezifischen Aspekt, der anhand einer Auswahl von Fotografien herausgearbeitet wird, die der 2004 verstorbene Cartier-Bresson unter dem Titel Paysages (Landschaften) selbst zusammengestellt hat. Seine Ehefrau und Fotografin Martine Franck stellt exklusiv eine seltene Gruppe von Zeichnungen ihres Mannes aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung. Die Ausstellung “Henri Cartier Bresson. Die Geometrie des Augenblicks” ist in Kooperation mit der Photoagentur Magnum Paris entstanden und knüpft an vergangene Ausstellungen des Kunstmuseums an wie „Japan und der Westen – Die erfüllte Leere”, „The Wolfsburg Project” von James Turrell und die Retrospektive „Alberto Giacometti. Der Ursprung des Raumes”. Gleichzeitig ergänzt sie die große thematische Schau „Die Kunst der Entschleunigung. Bewegung und Ruhe in der Kunst von Caspar David Friedrich bis Ai Weiwei”, die vom 12.11.2011 bis 09.04.2012 in der großen Halle stattfindet.