Menschenbilder

30. 10. 2021 — 10. 4. 2022

Bilder

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Welches Bild machen wir uns von anderen Menschen? Was haben sie uns mitzu­teilen? Wie treten wir ihnen entgegen? Wie positio­nieren wir uns ihnen gegenüber, bedingt durch ihr Geschlecht, ihre Hautfarbe, Sprache, Natio­na­lität? Die Ausstel­lung Menschen­bilder mit Werken aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Video, Fotografie sowie Zeichnung von zwölf Künst­le­rinnen und Künstlern aus zehn Nationen sind sämtlich Schen­kungen und Neuerwer­bungen aus den letzten beiden Jahren. Sie ermög­li­chen über Konti­nente und Zeiten hinweg Dialoge zwischen unter­schied­lichsten Identi­täten und Befind­lich­keiten, geben Einblicke in Schick­sale oder Momente des Glücks.

In der Schau begegnet man “Displaced People” im Hafen von New York, die nach ihrer Flucht aus dem vom Krieg zerstörten Europa auf ihre Einrei­se­ge­neh­mi­gung warten, man stößt auf skurril anmutende Situa­tionen in Litauen zur Zeit der Sowjet­re­pu­bliken, wird zum Voyeur in einem engli­schen Mod Club, in dem der Lebens­stil der 1960er-Jahre wieder auflebt, oder wird mit den Themen Pubertät und Geschlechts­iden­tität konfron­tiert. Klassi­sche Aktzeich­nungen korre­spon­dieren mit einem in Metall gegos­senem Männer­kopf, der vor den Augen der Zuschau­enden schmilzt, während eine Fotoserie von gesti­ku­lie­renden Händen von Migrant*innen nur ahnen lässt, was sie der Fotografin von ihren Erleb­nissen, Träumen und Hoffnungen erzählen. Nach Gerech­tig­keit fragt das mit Kohle gezeich­nete Profil­por­trät einer schwarzen Person, in deren Schläfe ein rotes Loch klafft. Und die Zukunft ist das große Rätsel für die Jugend­li­chen, die sich abends am Fuße eines Monuments wie auf einer Insel inmitten der Großstadt Madrid treffen, um sich gegen­seitig in ihrer Verlo­ren­heit beizustehen.

Die in Menschen­bilder gezeigten Positionen erweitern das thema­ti­sche Spektrum rund um die Darstel­lung der Menschen und ihrer diversen Situa­tionen, wie es mit Schlüs­sel­werken von Christian Boltanski, Bruce Nauman, Beat Streuli oder Cindy Sherman seit den 1990er-Jahren einen Schwer­punkt innerhalb der Sammlung des Kunst­mu­seum Wolfsburg bildet, und führen es mit neu hinzu­ge­kom­menen Werken bis in unsere unmit­tel­bare Gegenwart weiter.

In der Ausstel­lung vertre­tene Künstler*innen: Eija-Liisa Ahtila (*1959), Ute Behrend (*1961), Serge Attukwei Clottey (*1985), Sylvain Couzinet-Jacques (*1983), François Jacob (*1976), Clemens Kalischer (1921–2018), Christian Keinstar (*1975), Rebecca Lewis (*1970), Anna Malagrida (*1970), Otto Piene (1928–2014), Tejal Shah (*1979), Antanas Sutkus (*1939)

Kurator
Holger Broeker

Kurato­ri­sche Assistenz
Dino Steinhof

Presse

Christian Keinstar verblüfft durch sein Selbst­por­trät, ein Metall­guss aus Gallium, dem man in der Ausstel­lung beim Schmelzen zuschauen kann, wodurch der Kopf zum drasti­schen Vergäng­lich­keits­symbol wird.

Michael Stoeber, Hanno­ver­sche Allge­meine Zeitung, 28.10.2021

Menschen verschie­denster Hautfarbe, Natio­na­lität und Religion sind auch in der zweiten Foto-Ausstel­lung „Menschen­bilder“ zu sehen: Bilder von „unerwünschten Personen“ in New York, Hände von Migranten, die über Wünsche in der neuen Heimat erzählen. Es sind Werke aus der Sammlung des Museums. Viele davon sind neu. Highlight der Schau ist die Video-Instal­la­tion von Sylvain Couzinet-Jacques. Sie zeigt junge Leute, wie sie unter einem Triumph­bogen chillen und dauert stolze zwölf Stunden.

Sylvia Telge, Wolfs­burger Allge­meine Zeitung, 28.10.2021

In Fotografie, Zeichnug, Skulptur, Malerei und Video öffnen sie Sicht­weisen auf Menschen unserer Zeitge­schichte: Lebens­weise, politi­sche Verhält­nisse, wirtschaft­liche Lagen, gesell­schaft­liche Einstel­lungen. Sie zeigen Hoffnungen, Sehnsüchte und Schick­sale. Insofern ist diese kleine Exposi­tion eine faszi­nie­rende Erzählung über Menschen in der Moderne. 

Hans Karweik, Wolfs­burger Nachrichten, 30.10.2021

Welches Bild sich Menschen von anderen Menschen machen, dem geht die Ausstel­lung „Menschen­bilder“ auf diffe­ren­zierte Weise mit 57 Werken auf den Grund. Gemälde, Skulp­turen, Videos und Fotogra­fien von zwölf verschie­denen Künstlern gehen unter­schied­li­chen Fragen nach.

Oliver Fricke, Wolfs­burger Kurier, 31.10.2021

Film

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