Minimale Konzepte. Werke der Sammlung
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Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens präsentierte das Kunstmuseum Wolfsburg in seinem Jubiläumsjahr eine Reihe von Sammlungsausstellungen, die nun von den „Minimalen Konzepten“ abgeschlossen wird. Lag der Schwerpunkt bei der Ausstellung „Treasure Island“ bei einem repräsentativen Überblick und bei „Happy Birthday“ bei den „Geburtstagsgeschenken“ an das Museum, so sind jetzt Minimal und Concept Art als die historischen Ursprünge der Sammlung sowie die Neuinterpretationen dieser künstlerischen Haltungen Thema der Präsentation.
Diese Sammlungsausstellung ist thematisch ausgerichtet. Sie konzentriert sich auf künstlerische Positionen, die sich als Reaktion auf den abstrakten Expressionismus entwickelt haben und seit ca. 1966 als Minimal bzw. Concept Art bezeichnet werden. Mit der Gleichsetzung von reproduzierbarem Artefakt und autonomem Kunstwerk, wie sie für die Minimal Art verbindlich ist, formierte sich in Amerika erstmals eine Kunstrichtung, die keine Parallele auf dem europäischen Festland hatte, dort aber sehr früh rezipiert wurde.
Die sich aus der Minimal Art und ihrem Kontext entwickelte Concept Art zeichnete sich dadurch aus, dass die Idee eines Werkes im Vordergrund stand oder wie es Jan Dibbets einmal formuliert hat: „Die Concept Art hat das Konzept vom Objekt getrennt.“ Vertreter beider Kunstrichtungen waren in programmatischen Ausstellungen wie „Language I‑IV“ (1967–1970), „When Attitudes Become Form“ (Bern 1969) und „Op losse schroeven“ (Amsterdam 1969) vertreten: Carl Andre, Stanley Brouwn, Jan Dibbets, Richard Artschwager, Lawrence Weiner und Bruce Nauman.
Auch wenn gegen Mitte der Siebzigerjahre Minimal und Concept Art ihren Höhepunkt überschritten hatten, hat es bis in jüngste Entwicklungen hinein immer wieder Anknüpfungen und Auseinandersetzungen mit einzelnen Aspekten dieser elementaren Ansätze gegeben. In diesem Zusammenhang sind die hier gezeigten Arbeiten von Gary Hill, Sarah Morris, Tobias Rehberger und Andreas Gursky zu sehen.