Paolo Pellegrin
Fragile Wunder
Infos
Ein gigantischer Eisberg, glühende Lava, karge Wüstenlandschaften, prächtige Vegetation, paradiesisch anmutende Tierwelten und die letzten beiden lebenden Nördlichen Breitmaulnashörner – Paolo Pellegrins (* 1964) Fotografien nehmen uns mit auf eine bildgewaltige Reise um die Welt: Von Island bis Costa Rica, von Grönland bis Namibia, von Italien bis Japan und von Deutschland bis Australien spürt er den Auswirkungen der menschengemachten Klimakatastrophe und dem Zustand unserer Umwelt nach. Die Wurzeln dieses Projekts liegen in einer Forschungsreise in die Antarktis, die Paolo Pellegrin 2017 gemeinsam mit einer NASA-Gruppe unternahm, um die dramatischen Folgen der globalen Erderwärmung zu dokumentieren.
Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt in einer umfassenden Ausstellung erstmals in Deutschland die eindrucksvoll direkten, aber auch poetischen und bisweilen surreal wirkenden Fotografien und Videoprojektionen Pellegrins.
Die Werke des vielfach ausgezeichneten italienischen Foto grafen, der seit 2005 Mitglied der renommierten Agentur Magnum Photos ist, gleichen einer weltweiten Bestandsaufnahme der Natur.
Vor allem bekannt für seine bewegenden Kriegsfotografien, gehört Paolo Pellegrin zu den herausragenden Dokumentarfotograf*innen unserer Zeit. Dabei bestechen seine Aufnahmen nicht nur durch ihre Authentizität, sondern auch durch ihre Ästhetik, die emotional zu berühren vermag. Sie sind weit mehr als reine Reportagefotografie, denn schon lange hat Paolo Pellegrin sein Repertoire zugunsten eines gezielten Einsatzes von Licht und Schatten sowie verschiedenen fotografischen Techniken und Verfahrensweisen erweitert. Um Wahrhaftigkeit einen Ausdruck zu verleihen, verzichtet Paolo Pellegrin bewusst auf Möglichkeiten der digitalen Bildmanipulation. Seine jüngsten Naturfotografien, die sich an den vier Elementen orientieren, sind von einer persönlichen Suche nach Transzendenz motiviert: „Ja, natürlich geht es um Landschaften und Natur, aber ich muss sie transformieren. […] Ich suche nach dem Erhabenen“, so Pellegrin.
Ob in Farbe oder in Schwarz-Weiß, mit seinen präzisen Bildkompositionen legt Paolo Pellegrin die Strukturen und Muster, die Oberflächen, die enorme Kraft, aber auch die Verwundbarkeit unseres Planeten frei. Die Ausstellung Fragile Wunder erzählt nicht nur von der Klimakrise, sondern öffnet Räume für neue Betrachtungserfahrungen der Natur jenseits der Katastrophen, indem sie nicht zuletzt mit großer Empathie von der Schönheit und Einzigartigkeit der Erde zeugt, die es zu bewahren gilt.
Die Ausstellung wurde ursprünglich für die Gallerie d’Italia, Museo di Intesa Sanpaolo in Turin entwickelt und in Zusammenarbeit mit Paolo Pellegrin und Magnum Photos für das Kunstmuseum Wolfsburg angepasst und erweitert.
Kurator
Dino Steinhof
Kuratorische Assistenz
Carla Wiggering
Magazin
Presse
„Eine Auswahl seiner direkten, aber auch poetischen und bisweilen surreal wirkenden Arbeiten zeigt nun das Kunstmuseum Wolfsburg in der Schau “Fragile Welten” eine bildgewaltige Reise um die Welt (…).“
geo.de, 24. November 2023
„Im Kunstmuseum Wolfsburg zeigt der Kriegsfotograf Paolo Pellegrin seine Bilder einer gefährdeten Natur.“
Wolfsburger Nachrichten, Martin Jasper, 24. November 2023
„Pellegrins Bilder ziehen uns hinein. Entfalten eine soghafte Kraft. Bilder, die die enorme Pracht der Natur sichtbar machen und zugleich ihre große Verwundbarkeit.“
Deutschlandfunk, Kultur Heute, Janek Wiechers, 26. November 2023
„Paolo Pellegrins Arbeiten erzählen eindrucksvoll davon, dass der Klimawandel nicht abstrakt, sondern sehr real ist, und, dass alle Lebewesen – Pflanzen, Menschen und Tiere – gleichermaßen betroffen sind.“
NDR, Hallo Niedersachsen, Janek Wiechers, 24. November 2023
„Der italienische Magnum-Fotograf zeigt uns im Kunstmuseum Wolfsburg unsere Welt an den Kipppunkten – in wunderschönen Bildern.“
kulturnews, Volker Sievert, 22. November 2023
„Zum Zustand der Umwelt – eine Reise um die Welt.“
FotoMagazin, Ausgabe 12/2023
„Der durch Krieg und Krisen gestählte Reporter legt den Fokus durch sein Werk ‚Fragile Wunder‘ nun auf die allgrößte menschliche Herausforderung.“
Photografie, Andrea Späth, Ausgabe 1/2024