Rudolf Steiner

Die Alchemie des Alltags

13. 5. — 21. 11. 2010

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Noch nie wurde der „Kosmos Steiner“ so umfang­reich darge­stellt wie durch die beiden Ausstel­lungen „Rudolf Steiner und die Kunst der Gegenwart“ und „Rudolf Steiner – Die Alchemie des Alltags“. Das zweitei­lige Großpro­jekt greift ein Phänomen auf, das bisher noch wenig Beachtung fand, aber zu einem der spannendsten Kapitel der modernen Kunst und Geistes­ge­schichte gehört: Bedeu­tende Künstler, angefangen von Wassily Kandinsky über Piet Mondrian bis zu Joseph Beuys, haben sich immer wieder mit der univer­sellen Ideenwelt von Rudolf Steiner beschäf­tigt und daraus wertvolle Impulse für ihre Arbeit bezogen. Mit Beginn des 21. Jahrhun­derts erhält diese Verbin­dung durch das steigende Interesse von Gegen­warts­künst­lern an Steiner eine neue Brisanz. Gleich­zeitig erlebt das ganzheit­liche Weltbild wie das von Steiner vor dem Hinter­grund lebhafter Debatten über ökolo­gi­sche Verant­wor­tung, religiöse Sinnsuche und über ein aus den Fugen geratenes Wirtschafts­system wieder stärkere Beachtung.

Die vom Vitra Design Museum konzi­pierte Ausstel­lung „Rudolf Steiner – Die Alchemie des Alltags” unter­sucht anhand von Dokumenten, Entwürfen, Archi­tek­tur­mo­dellen und Origi­nal­ob­jekten Steiners gestal­te­ri­sches Wirken und stellt dieses in einen zeithis­to­ri­schen Kontext. Sie zeigt, auf welchen Quellen das Steiner­sche Weltbild beruht und in welcher Form sich seine Gedanken gut in den von ihm geschaf­fenen Bauten, Möbeln, Skulp­turen und Wandta­fel­zeich­nungen manifes­tiert. Damit ist die Ausstel­lung die erste umfas­sende Retro­spek­tive von Steiners gestal­te­ri­schem Werk. Sie wird das theore­ti­sche wie das prakti­sche Schaffen dieses univer­sellen Reformers zur Diskus­sion stellen und in Bezug setzen zu Werken von u.a. Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, Hilma af Klint, Erich Mendelsohn, Frank Lloyd Wright, Henry van de Velde, Jospeh Beuys und Konstantin Grcic. Indem auch Steiners Anregungen in Bereichen wie der Pädagogik, der ökolo­gi­schen Landwirt­schaft oder der Natur­heil­kunde aufge­griffen werden, macht die Ausstel­lung deutlich, wie Steiner sämtliche Gesell­schafts­be­reiche nach dem Ideal einer „sozialen Plastik“ refor­mieren wollte.

45 Möbel­stücke, 46 Archi­te­kur­mo­delle, u. a. Modelle des 1. und 2. Goetheanums, 18 Skulp­turen, 100 Origi­nal­zeich­nungen und ‑pläne. Plakate, Briefe an Steiner u. a. von Kafka, Mondrian. Werke von Kandinsky, Mendelsohn, L. Feininger, Gaudi, F. Lloyd Wright.

Dem Steiner-Archiv und der Kunst­samm­lung Goetheanum in Dornach danken wir für die Unter­stüt­zung bei der Recherche. Die Ausstel­lungen werden durch Volks­wagen Financial Services AG und die Kultur­stif­tung des Bundes unterstützt.