Ulrich Hensel

Zwischenwelten

21. 3. — 8. 11. 2020

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Der Düssel­dorfer Künstler Ulrich Hensel arbeitet seit fast drei Jahrzehnten mit einer vehementen Stringenz an seinem fotogra­fi­schen Werk, das sich mit einer hohen Konzen­tra­tion an haupt­säch­lich einem Motiv abarbeitet: Baustellen. Es sind Orte, an denen techni­sche, ökono­mi­sche und nicht zuletzt auch kultu­relle Aktivi­täten kulmi­nieren und in dichten Beschrei­bungen über die Sozio­logie der Materia­lien von der Welt erzählen. Die abgelich­teten Baustellen mögen zufällig gefunden aussehen, und doch sind sie sorgsam und in langwie­rigen Recher­che­wan­de­rungen durch urbane Landschaften ausge­sucht. Die Fotogra­fien sind fokus­sierte „construc­tion scapes“ und zeugen im viel zitierten Zeitalter des Anthro­po­zäns in höchst verdich­teter Weise von mensch­li­chen Aktivitäten.

Neben der Faszi­na­tion für den „Tatort“ Baustelle sind die darge­stellten Örtlich­keiten im Grunde jedoch auch ein Vorwand für Hensel, malerisch in und mit seinen Fotogra­fien arbeiten zu können – das verdeut­li­chen die oft großflä­chigen Farbfelder der verschie­densten Bauma­te­ria­lien. Gerade durch ihre malerisch ausge­suchten Farbflä­chen offen­baren die Fotogra­fien eine mediale Korre­spon­denz. Sie sind oft nahezu abstrakt, zuweilen minima­lis­tisch: Raster, Punkte, Befes­ti­gungs­vor­rich­tungen, Eisen­gitter, alles breitet sich – bedingt durch die jeweilige Funktion – streng über die Bildfläche aus und rhyth­mi­siert sie. Ulrich Hensels Arbeiten stellen eine singuläre Position in der Fotokunst-Szene dar. Mit der Ausstel­lung Zwischen­welten bietet das Kunst­mu­seum Wolfsburg eine erste museale Übersicht­prä­sen­ta­tion dieses beson­deren fotogra­fi­schen Werkes.

Kurator
Andreas Beitin

Kurato­ri­sche Assistenz
Regine Epp

Partner

Publikation

Presse

So kann es vorkommen, dass ausge­stemmte Gesteins­bro­cken einer zu erset­zenden Betonwand, die durch chemische Prozesse in unwirk­li­ches Blau getaucht sind, den Betrachter plötzlich melan­cho­lisch stimmen wie eine uralte, ferne Melodie.

Hanno­ver­sche Allge­meine Zeitung, Stefan Arndt, 18.5.2020

Hensels großfor­ma­tige Fotoar­beiten im Kunst­mu­seum Wolfsburg sind atemberaubend.

Braun­schweiger Zeitung, Florian Arnold, 13.5.2020

Einge­fangen wird zwar stets eine Moment­auf­nahme, die aber durch ihre frontale Ansicht so endgültig wirkt wie ein genau austa­riertes abstraktes Gemälde.

Deutsches Archi­tek­ten­blatt, 29.6.2020

Es sind einpräg­same Eindrücke, die sich dem Betrachter eröffnen. Grelle Farbex­plo­sionen, wilde Materi­al­schlachten, dann wieder nüchterne Beobach­tungen – alles in monumen­talen Formaten.

Wolfs­burger Nachrichten, Eva Nick, 28.4.2020

Die Kombi­na­tion der beiden durchaus gegen­sätz­li­chen Künstler, deren Werke jeweils in eigenen Ausstel­lungs­räumen gezeigt werden, ist ein Glücks­griff. Erst in der Doppel­schau offenbart sich die besonders poetische Form einer Fotografie, die eben nicht auf den perfekten Augen­blick setzt.

Hanno­ver­sche Allgmeine Zeitung, Stefan Arndt, 18.5.2020

Die Schönheit des Alltäg­li­chen, des Profanen rückt Fotograf Ulrich Hensel in riesigen Abzügen in das Blickfeld der Museumsbesuchenden

NDR Kultur, Janek Wiechers, 19.5.2020