Unser Programm fürs neue Jahr: Das haben wir 2024 vor!
Liebe Freund*innen des Kunstmuseum Wolfsburg,
30 Jahre Kunstmuseum Wolfsburg – das ist ein Anlass zur Freude und ein Grund, mit Dankbarkeit auf die drei hinter uns liegenden Jahrzehnte zurückzuschauen. Aber auch mit Zuversicht in die Zukunft! 1994 wurde das Museum mit dem Anspruch eröffnet, die Welt der Kunst in die Stadt am Mittellandkanal zu bringen und von hier aus künstlerisch in die Welt zu schauen. Dieser Anspruch wird seitdem immer wieder aufs Neue bestätigt und ganz besonders im Jubiläumsjahr eingelöst. Das Kunstmuseum Wolfsburg ist in den dreißig Jahren seines Bestehens zu einem international renommierten Ort der Kunst geworden, der auch regional fest etabliert ist. Es ist ein lebendiger Ort für alle, die sich für Kunst interessieren oder sie kennenlernen möchten, die sich von ihr inspirieren lassen oder sich an ihr abarbeiten wollen, die den Blick über den Tellerrand wagen und die Freude am Neuen, am Ungewöhnlichen und manchmal auch am Provokanten haben. Es ist ein Ort der Entspannung und des Eintauchens in fremde Welten ebenso wie ein Ort der gesellschaftlichen Debatte und der Auseinandersetzung über das Zeitgeschehen.
Im Jahr dieses runden Geburtstags soll natürlich zunächst unsere Sammlung im Vordergrund stehen, die in den letzten Jahren vor allem Dank großzügiger Schenkungen um bedeutende Positionen angewachsen und dadurch auch weiblicher und diverser geworden ist. Die Geburtstagsschau stellt unter dem Titel Welten in Bewegung grundlegende Fragen des menschlichen (Zusammen-)Lebens. Zu dieser Ausstellung haben wir fünfzehn hochkarätige „Gäste“ aus dem befreundeten Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig eingeladen, u.a. eine Venus von Lucas Cranach, die in einen spannungsvollen Dialog mit unseren Sammlungswerken treten und die Zeitlosigkeit zivilisatorischer Themen verdeutlichen.
Neben der großen Jubiläumsschau werden wir 2024 zwei künstlerische Positionen aus der Sammlung mit jeweils einer Einzelausstellung präsentieren: Zum einen zeigen wir die erste monografische Ausstellung der aus der Dominikanischen Republik stammenden Künstlerin Firelei Báez in Deutschland. Innerhalb ihrer oft farbintensiven Werke verbindet sie Motive der Kultur ihrer Heimat mit Themen wie Kolonialismus und Migration. Zum anderen wird unter dem Titel Eine Frage der Wahrnehmung der in der Sammlung mit zahlreichen Videos vertretene US-amerikanische Künstler Gary Hill gezeigt. Die Schau dreht sich aus vielen Perspektiven um Wahrnehmungsprozesse und Bewusstseinszustände, die in Anbetracht der heutigen Manipulationsmöglichkeiten von (bewegten) Bildern eine besonders hohe Aktualität haben. Im Herbst wird in der ebenfalls ersten deutschen Einzelschau des argentinischen Künstlers Leandro Erlich das Kunstmuseum Wolfsburg zu einem Ort der besonderen Erfahrung: Denn dann steht bei uns die Welt auf dem Kopf. Begeh- und benutzbare Großinstallationen laden das Publikum ein, sich auf faszinierende Weise irritieren zu lassen und zugleich über die Bedingungen unseres Daseins nachzudenken. Zusammen mit innovativen und zeitgemäßen Formen der analogen sowie digitalen Kunstvermittlung unserer Ausstellungen, an denen die Besucher*innen in unterschiedlichen und immer wieder überraschenden Formaten aktiv teilnehmen, bietet das Kunstmuseum Wolfsburg in seinen einzigartigen Räumen die Möglichkeit, sich mit globaler Kunst auf internationalem Niveau auseinanderzusetzen – oder einfach nur mit der Familie oder Freundinnen Spaß zu haben und die inspirierende Vielfalt der Kunst zu genießen. Bei all unseren Aktivitäten denken und agieren wir im Kunstmuseum Wolfsburg insbesondere vor dem Hintergrund der Klimakrise zunehmend nachhaltig. So wollen wir den Ressourcenverbrauch unseres Hauses weiter reduzieren und unseren Beitrag zur Senkung von CO2-Emissionen und anderen umweltschonenden Maßnahmen leisten, beispielsweise mit der Umrüstung der Hallenbeleuchtung auf stromsparende LED-Lampen.
30 Jahre Kunstmuseum Wolfsburg: Dass sich das Museum seit seiner Eröffnung 1994 so gut entwickeln und auf der globalen Landkarte der Kunst verankern konnte, ist in erster Linie den vielen hoch engagierten Mitarbeiter*innen zu verdanken, die – teils von Beginn an – mit größter Motivation, zahllosen Ideen und neuen Konzepten das Programm des Hauses geprägt und dafür gesorgt haben, dass die Inhalte bestmöglich vermittelt werden. Dies alles wäre selbstverständlich nicht möglich gewesen, ohne die budgetäre Grundlage, die durch die Holler-Stiftung sowie die Volkswagen AG seit der Gründung des Kunstmuseum Wolfsburg gegeben ist. Neben dem Initiator unseres Museums, Prof. Dr. Carl H. Hahn (1926–2023), gebührt vor allem diesen beiden Institutionen unser größter Dank. Aber auch den vielen Stiftungen, privaten Mäzen*innen und Donator*innen und schließlich dem Freundeskreis des Kunstmuseum Wolfsburg fühlen wir uns für die jahrzehntelange Unterstützung zu großem Dank verpflichtet.
Mit Ihnen allen freut sich das gesamte Team des Kunstmuseum Wolfsburg auf die nächsten dreißig Jahre, die voll von Inspiration, Kreativität, neuen Wegen, Gesprächen und Debatten und natürlich voll von Kunst sein werden. Machen Sie mit, nehmen Sie Teil an unserer Geschichte, fordern Sie uns mit Ihrer Kritik, erfreuen Sie uns mit Lob und bereichern Sie uns mit Ideen, damit das Kunstmuseum Wolfsburg auch in Zukunft ein offener, inklusiver, vitaler und dynamischer Ort der Kunst ist – ein Ort für alle!
Dr. Andreas Beitin & Team
Direktor Kunstmuseum Wolfsburg