Über uns
Mission Statement
Das Kunstmuseum Wolfsburg ist ein fest etablierter Ort der Kunst. Ein lebendiger Ort für alle, die sich für Kunst interessieren oder sie kennenlernen möchten, die sich von ihr inspirieren lassen oder sich an ihr abarbeiten wollen, die den Blick über den Tellerrand wagen und die Freude am Neuen, am Ungewöhnlichen und manchmal auch am Provokanten haben. Das Kunstmuseum Wolfsburg ist ein Ort für Neugierige und ein Ort des Genießens: für eine kurze Pause vom Alltag, um in andere Welten einzutauchen und sich von ihnen faszinieren zu lassen.
Wir leben in einer Zeit parallel verlaufender und sich teils gegenseitig bedingender und verstärkender Krisen: Klimakatastrophe, Pandemie, Krieg, zunehmende Spaltung der Gesellschaft – um nur die gravierendsten zu nennen. Sie alle betreffen uns in unterschiedlich großem Umfang und beeinflussen früher oder später unser aller Leben. Während die mit den Krisen einhergehenden Veränderungen von den meisten Menschen als bedrohlich empfunden werden, stellt die Kunst eine verlässliche Konstante dar, die auch Hoffnung und Zuversicht zu stiften vermag. Mit ihrer nicht enden wollenden Kreativität bietet sie eine positive Energie, eine Dynamik der kontinuierlichen Weiterentwicklung, die beglückende Momente bieten kann und uns nach vorne blicken lässt. Mit der Kunst können wie bei keiner anderen Kulturform Ereignisse von großer Intensität und Schönheit erfahren werden, ästhetisch außergewöhnliche Entdeckungen, irritierende Begegnungen oder auch bewusstseinserweckende Erlebnisse gemacht, aber auch Spaß und immer wieder gewinnbringende Auseinandersetzungen erlebt werden, die oft lange nachwirken. Alle diese Erfahrungen bringt Menschen aus unterschiedlichen Ländern, Generationen und Teilen der Gesellschaft zusammen und verleiht ihnen und letztlich uns allen ein Wir-Gefühl, das für die Sicherung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zunehmend von großer Wichtigkeit ist.
Das Kunstmuseum Wolfsburg stellt im Rahmen von Themen- oder Einzelausstellungen bedeutende künstlerische Positionen vor und untersucht sowohl mit den Ausstellungen als auch mit den begleitenden Publikationen relevante Aspekte der menschlichen Kultur. Darüber hinaus werden immer wieder aus den reichhaltigen Beständen unserer Sammlung Präsentationen konzipiert oder die Werke in größeren Zusammenhängen vorgestellt – von der kleinformatigen Zeichnung oder Fotografie über großformatige Malerei bis hin zu beeindruckenden Rauminstallationen. Der künstlerische Blick in alle Welt gehört von Beginn an dazu; das Aufgreifen von akuten Themen und die in Kunst transformierten kritischen Fragestellungen ebenso. Insbesondere vor dem Hintergrund der Klimakrise denken wir zunehmend „grün“ und nachhaltig, denn es ist uns ein wichtiges Anliegen, den Ressourcenverbrauch unseres Hauses weiter zu reduzieren und unseren Beitrag zur Senkung des Ausstoßes von CO2-Emissionen und anderen umweltschonenden Maßnahmen zu leisten. Diese Aufgabenstellung bei einer gleichbleibend hohen Qualität unserer Ausstellungen zu meistern, ist eine der zahlreichen Herausforderungen der Zukunft, der wir uns mit dem gesamten Team engagiert und zuversichtlich stellen.
Zusammen mit innovativen und zeitgemäßen Formen der analogen sowie digitalen Kunstvermittlung, die unsere Besucher*innen in unterschiedlichen und immer wieder überraschenden Formaten an den Ausstellungen aktiv teilhaben lässt, bietet das Kunstmuseum Wolfsburg in seinen einzigartigen Räumen die Möglichkeit, sich mit globaler Kunst auf internationalem Niveau auseinanderzusetzen – oder einfach nur mit der Familie oder Freund*innen Spaß zu haben und die inspirierende Vielfalt der Kunst zu genießen.
Das Kunstmuseum Wolfsburg ist ein offener, inklusiver, vitaler und dynamischer Ort der Kunst – ein Ort für alle.
Dr. Andreas Beitin
Direktor Kunstmuseum Wolfsburg
Herbst 2023
Jahresbericht
Kunst transformiert – und auch wir bleiben bewegt und im Wandel. Daher freuen wir uns, Ihnen den Jahresbericht 2023 digital zu präsentieren.
Diesen finden Sie hier.
Damit haben wir nun auch unseren Jahresbericht in eine
nachhaltige Form gebracht, die gleichzeitig mehr visuelle
Eindrücke vermittelt als zuvor. Viel Freude beim Entdecken!
Die Sammlung
Seit 1994 sammelt das Kunstmuseum Wolfsburg internationale zeitgenössische Kunst. Mit Schlüsselwerken der Spätmoderne rund um Minimal Art, Conceptual Art und Arte Povera wurde eine solide Basis gelegt. Jüngere Positionen schließen sich an. Dabei ging und geht es nicht um den Aufbau einer breiten kunsthistorischen Sammlung, sondern um eine profilierte. Schlüsselwerke, Werkgruppen, Werkphasen sowie die beispielhafte Präsentation künstlerischer Entwicklungen stehen dabei im Vordergrund. Es entsteht keine Dokumentation sogenannter Strömungen, sondern eine Fokussierung auf Positionen und Werke, die stellvertretend für wichtige Aspekte der Gegenwartskunst stehen. Die Sammlung umfasst derzeit rund 1.000 Werke oder Werkgruppen.
Hier finden Sie Informationen zu den Künstler*innen und Werken der Sammlung.
Trägerschaft
Das Kunstmuseum Wolfsburg ist eine private und gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts. Mit einer Anschubfinanzierung von Volkswagen, der Stadt Wolfsburg und mit privaten Spenden konnte die Realisierung des Kunstmuseum Wolfsburg begonnen werden. Der anschließende Bau sowie der laufende Unterhalt wurden und werden von der in München ansässigen Holler-Stiftung getragen, gegründet von Asta und Christian Holler, den Eigentümern der Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH (VVD).
Architektur
Das Kunstmuseum Wolfsburg wurde von 1992 bis 1994 vom Hamburger Architekturbüro Peter Schweger und Partner als transparente Stadtloggia gebaut. Mit ihrem weit überspannenden Glasdach markiert sie den Stadteingang Süd Richtung Hollerplatz. Architektonisch steht der Solitär im Spannungsfeld zwischen dem Theaterbau von Hans Scharoun und dem Kulturzentrum von Alvar Aalto.
Zentrum des Museums ist die 16 Meter hohe Ausstellungshalle mit einem quadratischen Grundriss von 40 Metern Seitenlänge. Die Wirkung der Ausstellungen profitiert von den flexiblen Möglichkeiten der großen Ausstellungshalle, die es erlaubt, eine individuell auf die jeweilige Ausstellung zugeschnittene Architektur zu entwickeln. Der großzügige Grundriss eignet sich besonders für großdimensionierte Objekte, Environments, Installationen und Medienkunst. Die Halle ist an drei Seiten zweigeschossig von Ausstellungsräumen umgeben. Die gesamte Ausstellungsfläche beträgt 3500 Quadratmeter. Das vom ersten Obergeschoss aus separat zugängliche, zweigeschossige Studio wird als flexibler Workshop- und Präsentationsbereich zur Vermittlung der Ausstellungen genutzt.
Japangarten
Das Kunstmuseum Wolfsburg hat neben dem Museum für Ostasiatische Kunst in Köln als eines der wenigen Museen in Europa einen Japangarten. Der ursprünglich vom Museumsarchitekten Peter Schweger konzipierte, 16 x 32 Meter große Skulpturenhof wurde ab September 2007 zu einem Ort der Stille und der Kontemplation. Die Konzeption eines Zen-Gartens steht in enger Verbindung zur Ausstellung „Japan und der Westen: Die erfüllte Leere“ desselben Jahres. Inspiriert durch die technoide, transparent wirkende Architektur des als Stadt-Villa konzipierten Museums entstand ein Ruhepol innerhalb der Industriestadt Wolfsburg.
Partnerarchitekt des Umgestaltungskonzepts war Prof. Dipl.-Ing. Kazuhisa Kawamura von der Fachhochschule Mainz. Überdacht und mit Ruhebänken versehen, bietet der Japangarten den Besucher*innen die Möglichkeit zu Entspannung und Entschleunigung. Über eine Kiesfläche fällt der Blick auf eine Wand, die in ihrer Komposition und Farbe und in Zusammenspiel mit zwei weiteren, kleineren Wandscheiben dem Garten eine skulpturale Qualität verleiht. Die Natur in Form des Gartens mit Hecken, Mauern und Gebäuden zu umgeben, ist nach japanischem Verständnis kein Widerspruch, vielmehr Kennzeichen des japanischen Schönheitssinns. Die bewusste Kombination des Rational-Planvollen und des Zufällig-Natürlichen ist Charakteristikum eines japanischen Gartens. Erst durch die Einfassung, ähnlich wie bei einem Gemälde im Rahmen, wird der Garten als solcher erkannt und geschätzt.
In der großen Kiesfläche, die Wasser symbolisiert, sind Elemente des Zen-Gartens integriert. Die Steine und Pflanzen wurden nach ihrer klimatischen Tauglichkeit ausgesucht, sodass neben japanischen Bambuspflanzen hiesige Wacholderbüsche und ein Ahorn gepflanzt wurden, die durch fachgerechten Schnitt zum Bonsai entwickelt werden.
Garten und Museum sind im Idealfall keine getrennten architektonischen Werke, sondern Teile eines Gesamtkonzeptes. Beide Lebensräume gehen scheinbar fließend ineinander über und bilden eine Symbiose.
Aktuell ist der Japangarten leider noch geschlossen. Stand März 2024.